Antrag Nr. 34

Antrag Nr. 34: Antrag Nr. 1 zum HH 2021 - Griesheim bewirbt sich um den Titel „Fairtrade-Stadt“

Wir beantragen, die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

1.    Griesheim beteiligt sich an der internationalen Kampagne „Fairtrade-Towns“ und strebt den in Deutschland von TransFair e.V. verliehenen Titel „Fairtrade-Town“ an. Zur Erlangung dieses Titels verpflichtet sich die Stadt, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit die fünf geforderten Kriterien erfüllt werden. Ziel der Kampagne ist es, dass sich verschiedene Akteure der Kommune gemeinsam für den Fairen Handel einsetzen.


2.    Die Verwaltung wird aufgefordert künftig bei allen Sitzungen der Ausschüsse, des Magistrats sowie im Bürgermeisterbüro Fairtrade-Kaffee auszuschenken sowie ein weiteres Produkt (Fairtrade Tee, Fairtrade Zucker, Fairtrade Kakao, Fairtrade Orangensaft) aus Fairem Handel zu verwenden.

Begründung:

Die Kampagne „Fair Trade Towns“ hat sich im Jahre 2000 gegründet. Sie wird von Transfair e.V. getragen und bringt Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen.
In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Auf kommunaler Ebene spielt der Faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung. Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet einen Startschuss für ein faires, nachhaltiges Engagement auf kommunaler Ebene. Angeknüpft an die Lokale Agenda 21 übernimmt eine Fairtrade-Town soziale Verantwortung und damit eine Vorbildfunktion für Bürgerinnen und Bürger. Für Griesheim bedeutet dies, sich als innovative weltoffene Stadt zu etablieren und ein positives Image zu transportieren. Der verknüpfende Charakter der Kampagne soll neue Kooperationsformen regional, national sowie international etablieren.

Um die Auszeichnung als Fairtrade-Stadt zu erhalten, müssen fünf Kriterien erfüllt sein:
1.    Bei allen Sitzungen des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung sowie im Büro des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin wird Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet. (wird mit Annahme des Antrags umgesetzt)
2.    Es wird eine lokale Steuerungsgruppe gebildet, die auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt” die Aktivitäten vor Ort koordiniert.
3.    In den lokalen Einzelhandelsgeschäften, Cafés und Restaurants werden zertifizierte Produkte aus fairem Handel angeboten.
4.    In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden Fairtrade-Produkte verwendet und es werden dort Bildungsaktivitäten zum Thema “Fairer Handel” durchgeführt.
5.    Die öffentlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur “Fairtrade-Stadt”. Ziel ist es, mit dazu beizutragen im direkten Umfeld von Stadtverwaltung, Schulen und Cafeterien fair gehandelte Produkte anzubieten sowie bei den Geschäften und Organisationen in der Stadt für die Verwendung von Fairtrade-Produkten zu werben.

Die frühere Bundesministerin für Entwicklungshilfe Heidemarie Wieczorek-Zeul, die frühere Frankfurter Oberbürgermeisterin Dr. Petra Roth sowie der ehemalige Münchener Oberbürgermeister Christian Ude und weitere Paten unterstützen diese Aktion.
Über 950 „Fair Trade Towns“ gibt es mittlerweile weltweit, allein in Hessen ca. 80, z.B. Marburg, Darmstadt, Bensheim, Seeheim-Jugenheim, Bickenbach und Groß-Umstadt.
Alle Informationen zu den Kampagnen weltweit unter: www.fairtradetowns.org und https://www.fairtrade-towns.de/aktuelles/. Förder- und Beratungsmöglichkeiten sind hier auch zu finden.

Ergebnis: Der Antrag wurde zur weiteren Beratung in den Wirtschafts- und Finanzausschuss überwiesen.

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