Aktuelle Entwicklungen auf der Konversionsfläche

Veröffentlicht am 30.10.2017 in Fraktion

Untersuchung der Verschattungsproblematik auf der Konversionsfläche abgelehnt - Verkehrsplaner raten von Straßensperren ab

In den Ausschüssen in dieser Woche war auch das laufende Projekt zur Entwicklung der Konversions-Flächen im Süd-Osten-Griesheims unter mehreren Gesichtspunkten wieder ein Thema. Dabei kritisiert die SPD Fraktion Griesheim die Unbeweglichkeit der Jamaica-Kooperationsmehrheitsfraktionen. Mit großer Vehemenz verteidigen sie ihre Vorstellungen von dem Nachnutzungskonzept, das sie nicht angetastet sehen wollen.Die SPD-Fraktion hatte einen Antrag in die Gremien eingebracht, dass im Bereich der geplanten Bebauung an der Nordseite der Lilienthalstraße frühzeitig ein mögliches Verschattungsmodell simuliert wird. Dieser Antrag beruhte auf Äußerungen von Anwohnern bei unserem Ortstermin und in der Projektwerkstatt. Fraktionsvorsitzende Ingrid Zimmermann führte dazu aus: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, frühzeitig mit Anwohnern z.B. auch im südlichen Dürren Kopf in Kontakt zu treten und ihre Bedenken und Sorgen bezüglich der angrenzenden Konversion ernst zu nehmen. Nur wo Politik frühzeitig mit Bürgern in den Dialog tritt und sie ernst nimmt, wächst das gegenseitige Verständnis. Denn wir alle suchen Lösungen zum Wohle Griesheims.“

„Eine Hauptsorge dieser Menschen, die angrenzend zu den Neubauten wohnen werden, ist es, durch höhere neue Häuser im Süden zukünftig verschattet zu werden. Sie profitieren aktuell davon, dass von Süden und Westen ihre Grundstücke gut angestrahlt werden können. Sollte die neue Bebauung zu nah an den Bestand rücken, wäre dies zukünftig nicht mehr möglich.“, erläutert Bauingenieurin Marija Arnold, Mitglied im Stadtplanungsausschusses.
Leider wurde dieser Antrag von den Mehrheitsfraktionen abgelehnt. Sie wollen die Verschattung erst zu einem späteren Zeitpunkt prüfen - unmittelbar vor Beginn der Bebauung. „Dies zeigt, dass die insbesondere von den Grünen in der Vergangenheit oft geforderte Bürgerbeteiligung nicht ernst gemeint ist. Dann wenn sie mit eigenen Interessen übereinstimmt, ist man dafür – ansonsten darf sich der Bürger zwar einbringen, aber findet kein Gehör mit seinen Wünschen. Das kann es nicht sein.“, kritisiert Fraktionsvorsitzende Ingrid Zimmermann. SPD Ortsvereinsvorsitzender und Ausschussmitglied Sebastian Schecker befürchtet, „dass bei einer Prüfung der Verschattung erst zu einem späten Zeitpunkt die übrigen Planungen bereits so weit fortgeschritten sein könnten, dass eine Änderung zum Wohle der Bürger nur durch zeitliche Verzögerungen dann noch möglich wäre und es zu einer Ablehnung kommen könnte.“ Aus diesem Grund war die SPD-Fraktion auch nicht bereit, den Antrag in eine ungewisse Zukunft zu schieben, sondern wollte darüber sofort abstimmen lassen. Nur eine frühe Prüfung der Verschattung wird es ermöglichen, die für langjährige Anwohner optimale Lösung für das weitere Verfahren zu finden.

Ein weiterer Punkt im Stadtplanungsausschuss war die Verkehrsführung innerhalb des neuen Gebiets. Hier hat das beauftragte Fachbüro Habermehl & Follmann etwas bestätigt, was bereits 2016 noch von unserer Mehrheit und Bürgermeisterin Gabriele Winter festgestellt worden war, nämlich dass die Verteilung der Verkehre im Gebiet am besten erfolgen kann, wenn Lilienthalstraße und Nehringstraße beide offen befahrbar sind und so Verkehre nach Ost und West aus dem Gebiet herausführen können. Die von der Kooperation bisher favorisierte Variante mit einer südlichen Verbindungsstraße am Rande des Naturschutzgebietes und teilweise Schließungen im Quartier, wurden im Rahmen der Verkehrsprognose durch das Büro als ungünstig dargestellt.


Kritisch sehen wir die Reaktion der Mehrheitsfraktionen hierauf. In den ersten Stellungnahmen wurde deutlich, dass es ein gewisses Misstrauen gegenüber dem Fachplaner gibt, bzw. man weitere Zählungen und Berechnungen anstrebt. Diese würde die Stadt Griesheim weiter finanziell belasten – dabei liegt eine Lösung bereits seit 2016 auf dem Tisch. Hier wäre mehr Selbstkritik und Flexibilität der Kooperation wünschenswert und kein starres Festhalten an Wunschträumen jenseits der verkehrlich sinnvollen Realität.

 

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