„Die Jugend ist nicht in der Krise - aber die Jungen“

Veröffentlicht am 06.06.2013 in Landtag

Veranstaltung mit Heike Hofmann und Michael Siebel, MdL, in der Linie Neun

 

 

Dies war die etwas provozierende Kernthese des Hauptreferenten Dr. Dirk Baier (stellvertretender Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Hannover) bei einer Veranstaltung der SPD-Landtagsfraktion in Griesheim in der Linie 9.

 

In seinem Referat betonte Dr. Baier zunächst, dass die Jugendkriminalität in den letzten Jahren um ein Drittel zurückgegangen sei. Auch die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen sei gesunken. Dies liege an verstärkter Gewaltprävention, einem stärkeren Anzeigeverhalten, aber auch an einer höheren Aufklärungsquote.

 

Trotz den positiven Entwicklungen gäbe es aber auch Anzeichen für eine Krise der Jungen. „Es ist auffällig, dass im Durchschnitt Jungen weniger häufig Abitur machen als Mädchen, schlechtere Noten haben, häufiger sitzenbleiben und die Schule häufiger ohne Abschluss verlassen“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Heike Hofmann.

 

 

„Auch im Schulalltag muss mehr auf die Bedürfnisse der Jungen eingegangen werden. Deshalb brauchen wir u. a. eine individuelle Förderung jedes Schülers und Ganztagsangebote mit einem rhythmisierten Alltag, der auch Jungen genug Freiraum zur Bewegung etc. erlaubt“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Michael Siebel. Er lobte an dieser Stelle das Konzept in Griesheim der „bespielbaren Stadt“, das Freiräume für Kinder und Jugendliche eröffne.

 

Heike Hofmann hob die sozialpädagogische Kooperationsstelle Griesheim als sehr gelungenes Projekt ausdrücklich hervor. „In der Zusammenarbeit der Polizei und der Stadt Griesheim mit den Griesheimer Schulen wird im konkreten Einzelfall präventiv Jugendgewalt und -kriminalität verhindert. Dies muss unbedingt fortgeführt werden und hat Modellcharakter für ganz Hessen“, so Hofmann abschließend.

 

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