Nachruf Rüdiger Mey

Veröffentlicht am 13.10.2023 in Ortsverein
Rüdiger Mey

Rüdiger Mey wurde am 15.09.1944 in Bensheim-Schönberg geboren. Er hatte keine einfache Kindheit. Sie war geprägt von Krieg und den Nachkriegswirren, von häufigem Ortswechsel, dem Verlust von wichtigen Bezugspersonen, von Flucht, Unsicherheiten, Ausgrenzung und materieller Not.

Im rheinpfälzischen Mettenheim musste er nach dem Krieg erleben, dass er als Flüchtlingskind ausgegrenzt wurde - die Nachbarskinder und Mitschüler durften nicht mit ihm spielen.

Nach der Volksschule machte er eine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann, wechselte 1963 nach Griesheim und fand eine Stelle bei Schade und Füllgrabe. Der Job im Handel befriedigte ihn nicht. Er wechselte zur DAK, wurde Sozialversicherungsfachangestellter, in den Betriebsrat gewählt. Der betreuende Sekretär der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) warb ihn 1970 ab. Und damit begann eine 34 Jahre dauernde hauptamtliche Arbeit in der HBV und später dann in ver.di.

Rüdiger war Gewerkschafter aus Leidenschaft. Das Engagement für andere - für die Benachteiligten und Schwachen war ihm eine Herzensangelegenheit.

Er war bei den Kolleginnen und Kollegen als sachkundiger Berater sehr geschätzt und bei den Arbeitgebern gleichermaßen anerkannt als auch gefürchtet.

20 Jahre war er ehrenamtlicher Arbeitsrichter und engagierte sich auch im Bereich Berufsbildung. 33 Jahre war er Vorsitzender des DGB-Ortskartells Griesheim.

1971 trat Rüdiger Mey in die SPD ein. Von 2004 bis 2012 war er Vorsitzender des Ortsvereins, von 2010 bis 2016 beratendes Mitglied im Vorstand des Unterbezirks.

1991 wurde er Stadtverordneter, von 2001 bis 2021 ehrenamtlicher Stadtrat, davon von 2011 bis 2016 Erster Stadtrat. Seine besonderen Schwerpunkte setzte er mit seinem Engagement für das Haus Waldeck und, ab 2016, als Vorsitzender des Arbeitskreises Asyl und Beauftragter der Stadt Griesheim für Flüchtlingsfragen.

Er engagierte sich im Verschwisterungskomitee und dort vor allem in den Partnerschaften mit Bar-le-Duc und Gyönk.

Seine Sachkunde, sein Organisationstalent aber vor allem seine Empathie für die Menschen und ihre Anliegen zeichneten Rüdiger Mey in besonderem Maße aus.

Das zeigte sich nicht nur in seinem politischen Wirken, sondern auch bei seinem besonderen Engagement für den Handballsport in Griesheim.

2012 sagte er bei seiner Verabschiedung als Ortsvereinsvorsitzender: „Ich ziehe ja nicht weg aus Griesheim!“

Rüdiger verstarb am 19.09.2023 in Griesheim.

Rüdiger, Du wirst immer ein Griesheimer bleiben, der sich um seine Stadt und die Menschen, die hier leben, verdient gemacht hat.

Seiner Familie, die für ihn bei allem Engagement für die Gemeinschaft, immer an oberster Stelle stand, gilt unser besonderes Mitgefühl.

Wir werden Dich nicht vergessen!

 

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